Ulrike Jakob, Edith Almhofer
Oswald Stimm
Der Tänzer in der Zeit
Beiträge von Silvie Aigner und Matthias Boeckl
Der österreichische Bildhauer Oswald Stimm schuf einzigartige plastische
Konstruktionen, in welchen er Einflüsse des russischen Konstruktivismus,
der südamerikanischen Madi-Bewegung und der afrikanischen Stammes-kunst verarbeitete. Unter dem Eindruck langjähriger Auslandsaufenthalte in Argentinien und Zaire entwickelte er – immer von der Welt der alltäglichen Dinge ausgehend – ein facettenreiches Werk, das von der inspirierten Skizze über Architekturphantasien bis zu feinsinnigen Objekten reicht.
Oswald Stimm wurde 1923 in Wien geboren, wo er ein Studium an der Akademie der bildenden Künste bei Josef Müllner und Franz Santifaller absolvierte. 1951 übersiedelte er nach Buenos Aires. Dort entstanden geometrisch-technisch anmutende Prototypen. 1959/60 realisierte er Ascendente, seine erste monumentale Metallplastik für den öffentlichen Raum.1965 kehrte er nach Wien zurück, wo er 1973 „Intensive Gebilde“ aus Kisten und Röhren in der Wiener Secession präsentierte. Im selben Jahr übernahm er einen Lehrstuhl in Kinshasa und wandte sich unter dem Einfluss der zeitgenössischen afrikanischen Kunst wieder einer realistischen Formensprache zu. Ab 1982 lebte er wieder in Wien. In seinem reichen Spätwerk arbeitete er bevorzugt mit Holz und Metall und verdichtete Alltagsobjekte und Fundstücke zu raumgreifenden Kompositionen.
Oswald Stimm verstarb im Jahr 2014 in Wien.
272 Seiten, Farbabb, Hardcover, Offsetdruck, Format 24,5 x 31,5 cm, Reihe: Skriptum, ISBN: 978-3-901867-38-5, Preis: 68,00 €